Update zur Verhaftung und aktuellen Situation vom Antifaschisten Nanuk

Nanuk wurde am Nachmittag des 21.10.2024 von Zielfahndern des BKA/LKA Sachsen in Berlin verhaftet, als er mit dem Fahrrad unterwegs war. Aus Berlin wurde er zunächst zum BGH nach Karlsruhe gebracht und dort am 22.10.2024 einer Haftrichterin vorgeführt, die Untersuchungshaft anordnete. Von Karlsruhe wurde er wieder nach Berlin gefahren und sitzt dort seit dem 23.10.2024 in der JVA-Moabit in Untersuchungshaft. In Folge der Verhaftung kam es zu Durchsuchungen in seiner Wohnung in Berlin und in einer weiteren Wohnung.

Bei beiden Überstellungen wurde er gefahren, ein pressewirksamer Hubschraubertransport blieb ihm erspart. Auch der aus anderen Verfahren im „Antifa-Ost-Komplex“ bekannte Presseempfang in Karlsruhe blieb aus, dennoch erschienen bereits kurz nach der Verhaftung und vor offiziellen Presseerklärungen in den üblichen Boulevardmedien und rechten Netzwerken reißerische Hetzartikel. Die Information über seine Verhaftung war mal wieder – wie es im „Antifa-Ost-Komplex“ inzwischen üblich ist – , an die Presse durchgestochen worden.

Selbst Nancy Faeser ließ es sich nicht nehmen die Festnahme hoch zu jubeln: „Der Rechtsstaat hat einen langen Atem im Kampf gegen gefährliche Linksextremisten. Niemand kann sich im Untergrund sicher fühlen. Wichtiger Ermittlungserfolg u.a. des BKA.“ Im Sinne der Hufeisentheorie muss jede*r Antifaschist*in, die*der sich nicht für die Sicherheitsbehörden verfügbar hält, „gefährlich“ sein.

Die Realität sieht ganz anders als dieser Pressejubel aus. Der Haftbefehl des Bundesgerichtshofs wirft Nanuk nur die Unterstützung einer „kriminellen Vereinigung“ im Rahmen des „Antifa-Ost-Komplex“ zwischen 2018 und 2020 vor und 2019 an einem Angriff auf die Neonazi-Kneipe „Bulls Eye“ in Eisenach beteiligt gewesen zu sein. Und diese doch sehr marginalen Vorwürfe stützten sich auch noch fast ausschließlich auf die Angaben des Verräters und Kronzeugen im ersten „Antifa-Ost-Verfahren“ Johannes Domhöver.

Daneben gibt es ein weiteres Verfahren wegen der Vorfälle an Silvester 2018/2019, als die BGH-Außenstelle und eine Burschenschaft in Leipzig angegriffen wurden. Was ihm dort genau vorgeworfen wird, ist derzeit noch unklar.

Obwohl Nanuk in der JVA-Moabit momentan noch 22 Stunden Einschluss hat, geht es ihm den Umständen entsprechend gut. Er bekommt regelmäßig Besuch von seiner Anwältin, hat ein Radio, einen Fernseher und Zugang zu zwei Tageszeitungen, die es kostenlos im Knast gibt, und den gängigen Zeitschriften wie Spiegel, die er über den Einkauf bekommen kann. Andere Bücher und Zeitschriften, die er haben möchte und die für ihn bestellt wurden, wurden ihm noch nicht ausgehändigt. Auch hat er noch keine Post bekommen, obwohl schon viele Menschen ihm geschrieben haben. Sämtliche Post wird zuerst von den Staatsanwält*innen gelesen, bevor sie ihm ausgehändigt wird – und die haben es offensichtlich nicht eilig, ihm Kommunikation mit der Außenwelt zu ermöglichen.

Dies soll aber niemanden davon abhalten, Nanuk weiter Briefe und Postkarten zu schreiben. Die grauen Mauern seiner Zelle warten darauf, mit Postkarten geschmückt zu werden.

Zeichen der Solidarität sind sehr wichtig und davon gab es nach seiner Festnahme schon einige. Es gab ein Feuerwerk vor der JVA und am 02.11.2024 eine Knast-Demo.

Nanuk freut sich über alle Formen von Solidaritätsbekundungen. Werdet kreativ. Solidarität ist unsere Waffe.

Wir gehen davon aus, dass sich das Verfahren über einen längeren Zeitraum erstrecken wird – Solidarität mit Nanuk und die Unterstützung bei den Prozesskosten werden also auch noch für das Jahr 2025 wichtig bleiben. Genau wie für alle anderen kriminalisierten Antifaschist*innen.

Freiheit für Nanuk! Freiheit und Glück für alle Antifas!

Von Frankfurt nach Berlin: Freiheit für Nanuk!

vom Frankfurter Solikreis um das (ehemalige) §129a Verfahren Leipzig/Berlin/FFM

Am Montag, den 21.10.2024 wurde Nanuk in Berlin vom sächsischen LKA festgenommen. Wohnungen in Kreuzberg und Mitte wurden durchsucht und in Karlsruhe wurde dann der Haftbefehl in Vollzug gesetzt.

Nanuk wird im Rahmen der Antifa-Ost Verfahren die Unterstützung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Das Solibündnis Antifa Ost hat bereits ein Statement veröffentlicht, dass wir hier teilen:

de.indymedia.org/node/466296

Außerdem ist Nanuk im Verfahren wegen des Angriffs auf die Außenstelle des Bundesgerichtshofs in Leipzig an Silvester 2018/19 beschuldigt. Bis Juni diesen Jahres lief dieses Verfahren gegen insgesamt 3 Beschuldigte als §129a Verfahren. Mittlerweile ist dieser Teil eingestellt, die Vorwürfe zu Brandstiftung, Sachbeschädigung und schwerer Landfriedensbruch werden als Einzelstraftaten von der GStA weiter verfolgt. Deshalb geht auch unsere Arbeit als Soligruppen weiter, in Frankfurt, Leipzig und Berlin.

Als Frankfurter Solikreis stehen wir fest an der Seite unseres Genossen Nanuk, genauso wie wir an der Seite von Maja, Hanna und alle anderen stehen, die wegen ihrem Kampf für eine bessere Welt hinter Gittern sitzen!

Die Verfolgungen, Festnahmen und Auslieferungen von Antifaschist:innen geschehen im Schatten der Wahlerfolge der AfD in den Parlamenten und den Nazi-Mobilisierungen auf der Straße. Diesem Staat darf niemals Vertrauen geschenkt werden im Kampf gegen den Faschismus. Er sperrt unsere Leute ein und greift die Taten die ihnen vorgeworfen werden auf der politischen Ebene an, indem er immer weiter kriminelle und terroristische Vereinigungen konstruiert um unsere Ideen von einer Welt frei von Ausbeutung und Unterdrückung zu denunzieren. Doch Antifaschismus bleibt notwendig. In Form von Demos, in alltäglichen Gesprächen und unserer Haltung und genauso in militanten Aktionen.

Unsere Solidarität gilt allen die sich weiterhin der staatlichen Repressionsmaschinerie entziehen und allen die wegen ihrem Kampf gegen Unterdrückung, Ausbeutung und Faschismus im Knast sitzen.

Bis alle frei sind! Glück und Kraft den Untergetauchten und Gefangenen!

Aufruf zur Demonstration – Freiheit für Nanuk

vom Solidaritätsbündnis Antifa Ost am 30.10.2024

Am 21. Oktober 2024 wurde unser Freund und Gefährte Nanuk von Zielfahndern des BKA und des LKA Sachsen in Berlin verhaftet. Sie haben ihn nach Karlsruhe verschleppt, wo ein Bundesrichter seinen Haftbefehl in Vollzug gesetzt hat. Seit Mittwoch befindet sich Nanuk in der JVA Moabit in Berlin – Und genau dort gehen wir hin.

Wir rufen alle dazu auf, sich am 02. November 2024 um 17:00 Uhr solidarisch zu zeigen und sich der Demonstration vor der JVA Moabit anzuschließen. 

Nanuk wird vorgeworfen, Mitglied der sogenannten kriminellen Vereinigung im Antifa Ost-Verfahren zu sein, in dessen Kontext im letzten Mai vier Angeklagte zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt wurden.

Neben mindestens einem Angriff auf Neonazis, werden ihm die Beteiligung am Angriff auf die BGH-Außenstelle in Leipzig am 01.01.2019 vorgeworfen. In diesem Fall wurde zunächst nach § 129a, Mitgliedschaft/ Unterstützung einer terroristischen Vereinigung, ermittelt. Im Sommer diesen Jahres wurde das Verfahren an die Generalstaatsanwaltschaft Leipzig abgegeben und das Verfahren nach §129a eingestellt.

Der anhaltende Ermittlungsdruck der Behörden führt zu weitreichenden repressiven Maßnahmen gegen Genoss:innen bundesweit. Nanuk ist einer von vielen, die im Laufe der letzten Jahre in den Beschuldigtenkreis rund um das Antifa Ost-Verfahren aufgenommen und verfolgt wurden.

Im ersten Prozess in Dresden hat sich auch für diejenigen, die zuvor an einen Rechtsstaat geglaubt haben, gezeigt, dass dort nur eigene Interessen zum Erhalt der Macht und der Deutungshoheit durchgesetzt wurden.

Die Selbstdefinition der Bundesanwaltschaft und der Richtenden als Mitte der Gesellschaft, deren sogenannte Ränder gleichgesetzt werden, sorgt für die Unterdrückung jeglicher Systemkritik und widerständigen Denkens und Handelns.

Die Gewalt gegen Nazis wird auf eine Stufe gestellt mit der Gewalt, die eben diese gegen Menschen ausüben, die nicht in ihr faschistisches Weltbild passen.

Das Bekämpfen dieser wieder erstarkenden rechten Strukturen wird zur Aufrechterhaltung des Gewaltmonopols des Staates und zur Einschüchterung der antifaschistischen Bewegungen mit dem jahrelangen Wegsperren unserer Genoss:innen bestraft.

Viele befinden sich auf der Flucht, um sich dem Zugriff der Behörden zu entziehen. Behörden, die, wenn sie nicht gerade Informationen über Antifaschist:innen an Nazis weitergeben, Munition klauen und mit Nordkreuz verballern, in nächtlichen Entführungskommandos Gefährt:innen an ungarische Behörden ausliefern, ihre Zeit darin investieren, Freund:innen, Familien und solidarische Strukturen zu belästigen und unter Druck zu setzen, um die Untergetauchten zu finden und ihr konstruiertes Netz weiter zu spinnen.

Diese Versuche des Staates und seiner Schergen, uns einzuschüchtern, zu isolieren und zu brechen, dürfen nicht unbeantwortet bleiben. Eine Antwort auf die Angriffe des Staates ist unsere Solidarität, der wir auf den Straßen rund um die JVA Moabit Ausdruck verleihen wollen.

Solidarität mit allen Untergetauchten und von Repression Betroffenen!

Freiheit für Nanuk – Freiheit für alle Gefangenen!

Kommt am 02. November 2024 um 17:00 Uhr zur JVA Moabit

Von Berlin bis Ankara-Knäste sprengen. Antifa! Heraus zur Demo in Solidarität mit Nanuk am 02.11.

Am vergangenen Montag wurde unser Freund, Genosse, Antifaschist und Internationalist Nanuk in Berlin durch Zielfahnder des sächsischen Landeskriminalamts und Beamten des Bundeskriminalamts verhaftet. Die Gründe seiner Verhaftung sind eben so banal wie begrüßenswert. Nanuk soll sich u.a. an einem Angriff auf ein Netzwerk organisierter Menschenfeinde, bestehend aus Neo-Nazi Terroristen, Cops und willigen bürgerlichen Unterstützer:innen, beteiligt haben.

Ein Netzwerk, das unter dem Namen „Knockout 51“, im thüringischen Eisenach über Jahre hinweg einen „Nazi-Kiez“ etablierte, Menschen bedrohte, angriff und den Mord an politischen Gegner:innen vorbereitete. Jenes Eisenach, welches dem Kerntrio des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU), als Wohn- und Wirkungstätte für dessen Morde, diente.

Hand in Hand greifen Staat und Neo-Nazis die antifaschistische Bewegung an. Und damit uns alle. Nanuk wird in diesem Zuge vorgeworfen, Genoss:nnen gezeigt zu haben, wie sie praktischen Selbstschutz betreiben können. Dieser Austausch von Wissen und Erfahrungen bekommt in Zeiten sich rasant verschärfender Verhältnisse, faschistischen Wahlerfolgen und damit einhergehender (Straßen-) Gewalt eine besondere Bedeutung zu.

Die Staatsanwaltschaft konstruiert daraus die Unterstützung einer kriminellen Vereinigung, namentlich die Unterstützung der 4 Freund:innen, die im Rahmen des Antifa-Ost Verfahrens verurteilt wurden. Welchen Eifer für eine Verurteilung zu erwarten ist, zeigt die Verfolgung der Beschuldigten im Budapest-Komplex und die Verschleppung von Maja nach Ungarn.

In Anbetracht der Verhältnisse scheint es um so wichtiger, Seite an Seite zu stehen, den wachsenden faschistischen Bestrebungen etwas entgegenzusetzen und dabei diejenigen nicht zu vergessen, die stellvertretend für uns alle verfolgt und inhaftiert werden.

Solidarität bedeutet weiter zu machen. Zu planen. Zu organisieren. Zu handeln.

Eine weitere Möglichkeit neben der Demonstration in Solidarität mit Nanuk bietet der 14.12., wenn es darum gehen wird, den rechten bis offen faschistischen Aufmarsch in Berlin-Friedrichshain zum Desaster zu machen!

Kraft und Liebe an Nanuk in Moabit, Hanna in Nürnberg, Maja in Budapest, Tobi in Ungarn und allen, die sich dem Zugriff der staatlichen Schreibtischtäter und Menschenjäger entziehen!

Nichts wird vergeben – Nichts vergessen

Demo: 02.11.2024 | 17 Uhr | JVA Moabit | Alt-Moabit/Rathenower Str./Paulstr. 

Festnahme im Antifa Ost-Verfahren – Solidarität mit Nanuk

Am Montag, den 21.10.2024 wurde unser Freund und Genosse Nanuk in Berlin von Zielfahndern des LKA Sachsen in Berlin verhaftet.

Es folgten Hausdurchsuchungen in zwei Wohnungen in Berlin Kreuzberg und Mitte und Nanuk wurde in Karlsruhe einem Haftrichter vorgeführt, welcher den Haftbefehl in Vollzug setzte.

Der Ermittlungsdruck und Verfolgungswille der repressiven Behörden in Antifa Ost-Verfahren und auch im Budapest-Komplex ist politisch motiviert und geleitet von der höchsten Ermittlungsbehörde des Landes.

Wie im Fall von Nanuk wurde und wird europaweit nach mehreren Beschuldigten in beiden Verfahren gefahndet.

Nanuk selbst wird vorgeworfen, die sogenannte kriminelle Vereinigung aus dem Antifa Ost-Verfahren unterstützt zu haben, Nazis angegriffen zu haben und an dem Angriff auf die Außenstelle des Bundesgerichtshofs in Leipzig Neujahr 2019 beteiligt gewesen zu sein.

Wegen des Angriffs auf den BGH in Leipzig wurde zunächst nach 129a (Bildung und/ oder Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung) ermittelt. Im Juni diesen Jahres wurde dieses Verfahren eingestellt und die Einzelstraftaten Brandstiftung, Sachbeschädigung und schwerer Landfriedensbruch wurden an die Staatsanwaltschaft Leipzig abgegeben.

Nichtsdestotrotz ermittelt die Bundesanwaltschaft weiter gegen ihn und andere und spannt ein phantasievolles Netz aus Indizien, das im Fall der vier Angeklagten in Dresden bereits zum Erfolg geführt hat.

Sie sehen das Gewaltmonopol des Staates in Gefahr und versuchen mittels der Hufeisentheorie unsere Genoss:innen mit den Nazis, die angegriffen wurden, gleichzusetzen. Selbstjustiz sei angeblich nicht notwendig, weil der Staat ja handelt und die Nazis, die verhauen wurden, nun erst als Zeugen und dann als Angeklagte vor’s Gericht zerrt.

Die ermittelnden Behörden, in ihrem Zentrum die berüchtigte SOKO LinX des LKA Sachsen, scheuen keine Mittel und Wege, um ihre Maßnahmen durchzusetzen und somit ihr vermeintliches Existenzrecht zu erkämpfen. Der Erfolgsdruck, der hinter der politisch motivierten Gründung der SOKO stand, hat zu massiver Repression gegen Genoss:innen bundesweit geführt und die Welle der Repression reißt nicht ab.

Strukturermittlungen, operative Maßnahmen, Öffentlichkeitsfahndungen und vieles mehr gehören zum Repertoire, das gegen Antifaschist:innen und Antiautoritäre aufgefahren wird und mitunter dafür sorgt, dass Personen sich den Behörden entziehen, indem sie untertauchen.

Trotz dieser andauernden Hetzjagd, befinden sich noch viele der Genoss:innen in Freiheit und genießen unsere volle Solidarität.

Wir senden Kraft an all jene, die sich erfolgreich dem Zugriff der Behörden entziehen, an all jene hinter Gittern und denen, die draußen weiter für die Ideen kämpfen, die der Staat zu unterdrücken versucht.

Wir solidarisieren uns mit allen Untergetauchten und von Repression Betroffenen!

Freiheit für Nanuk – Freiheit für alle Gefangenen!

Nanuk wurde festgenommen – Freiheit für Nanuk!

Gestern Abend, am Montag den 21.10.2024, wurde unser Freund und Genosse Nanuk von den Bullen in Berlin festgenommen.

Nanuk wird vorgeworfen, eine kriminellen Vereinigung im Rahmen des Antifa-Ost-Komplex unterstützt zu haben, sowie an Silvester 2018/2019 mit anderen die BGH-Außenstelle sowie eine Burschenschaft in Leipzig angegriffen zu haben (1). Seit 2022 konnten ihn die deutschen Bullen trotz Haftbefehls nicht finden.

Aktuell wird er in Karlsruhe dem Haftrichter vorgeführt.

Nanuk freut sich über jegliche Form der Solidarität!

Mehr Infos folgen.

Freiheit für Nanuk – Freiheit für alle Gefangenen!
Freiheit & Glück allen Untergetauchten!

Soligruppe Nanuk